Heute ist der offizielle Gedenktag für alle vermissten Kinder rund um die Welt. Es war der damalige US-Präsident Ronald Reagan, der das Datum des 25. Mai im Jahre 1983 festlegte. Gewidmet ist der Tag dem sechsjährigen Etan Patz, der vier Jahre zuvor auf dem Weg zur Schule verschwunden war und nie wieder gefunden wurde. Vor 13 Jahren wurde der "International Missing Children's Day" auch in Europa eingeführt. In Deutschland finden heute zahlreiche Veranstaltungen und Informationskampagnen statt - ausgerichtet von Eltern-Initiativen und Organisationen wie dem "Weißen Ring".

In der Bundesrepublik gehen jährlich bis zu 100.000 Vermisstenanzeigen bei der Polizei ein, bei denen es um Kinder geht. "Die allermeisten Fälle klären sich innerhalb der ersten Stunden und Tage wieder auf", sagt Lars Bruhns, Leiter der "Initiative Vermisste Kinder". Wenn die Kinder aber verschwunden bleiben, ist das vor allem für die Eltern eine unerträgliche Qual. Derzeit gelten in Deutschland knapp 2.000 Kinder als vermisst. Aktuell beschäftigt das ganze Land der Fall der fünfjährigen Inga aus Sachsen-Anhalt, von der seit drei Wochen jede Spur fehlt.

Der "Internationale Tag der vermissten Kinder" soll auf diese Schicksale aufmerksam machen. Wie schon im vergangenen Jahr werden bundesweit auf Info-Bildschirmen die Bilder von vermissten Kindern aus der ganzen Welt gezeigt. "Damit kein Kind vergessen wird", so Bruhns.

Auf Twitter läuft heute die große Aktion The Big Tweet, bei der es darum geht, unter dem Hashtag #TheBigTweet so viele Vermisstenaufrufe wie möglich zu retweeten.